LAN --- MAN --- WAN |
PC-Netzwerke... eine kleine eigene Kommunikationswelt mit einer eigenen Sprache und verschiedenen Beziehungen. Eben wie im täglichen Leben auch.
Hallo zum Grundlagenthema LAN, MAN und WAN.
Da PC-Netzwerke von der Übertragung von Daten leben, kann man in diesem Bereich zwei grundlegende Übertragungsmethoden voneinander unterscheiden :
@ | Broadcast-Netze besitzen zur
Übertragung lediglich einen einzigen Datenkanal bzw. einen Kabelstrang,
an dem alle Rechner im Netz hängen und der von Ihnen benutzt werden
kann. Demnach können neben Datenpaketen, die im Header den Empfänger
stehen haben und direkt nur an Empfänger gehen, auch Daten gleich an
alle Rechner im Netz gleichzeitig geschickt werden, wenn man es denn
will, man spricht dann auch von "Broadcasting". In diesem
Falle wird ein spezieller Code im Adressfeld des Datenpakets gewählt,
der alle Maschinen anspricht, die dann die Daten verarbeiten können.
Einige Broadcast-Netze bieten auch an, die Daten nur an eine bekannte
Anzahl von Rechnern zu schicken und andere auszulassen, in diesem Falle
spricht man in der Netzwerksprache von "Multicasting". Dies
ist z.B. natürlich da möglich, wo Benutzer vom Administrator in
Gruppen eingeteilt wurden. Siehe hierzu auch die Rubrik Netzwerktopologien in den Grundlagen. |
@ | Punkt-zu-Punkt-Netze sehen dagegen etwas anders aus. Hierbei setzt sich das Netzwerk aus mehreren Verbindungen von kleinen Teilnetzen zusammen, die dann über einen Router miteinander verbunden sind. Dieser nimmt die Datenpakete des Rechners aus dem einen Teilnetz entgegen und leitet es über in das angeschlossene andere Teilnetz, wo dann der Empfänger die Daten bekommt, die ihm zustehen. Natürlich können die Datenpakete auch größere Strecken zurücklegen, vielleicht sogar über mehrere Router geschleust werden, bis sie endlich ihr Ziel erreichen, in diesem Falle spielen die sog. Routing-Tabellen und Routing-Algorithmen eine wichtige Rolle. Für größere weiter gestreute Netze bietet sich die Punkt-zu-Punkt-Verbindung an, in kleineren Netzwerken sollte man eher auf Broadcast-Netze zurückgreifen. |
Nun kommen wir auch schon zum weiteren wichtigen Punkt Reichweite.
10m - 1km | Räume, Gebäude, Gelände | LAN |
1 km - 100 km | Gebäudekomplexe, Stadt | MAN |
< 100 km | Land, Kontinent | WAN |
LAN = Local Area Network |
Die sogenannten Lokale Netze (LAN's) sind
bezüglich der Reichweite und Ausbreitung sehr begrenzt. Es handelt sich meist
um Firmennetze innerhalb von Gebäuden oder auch in mehreren Gebäuden, dann
aber mit nicht mehr Abstand voneinander als ein paar Kilometer. Das LAN
unterscheidet sich von seinen Kollegen in der
eben beschriebenen Ausbreitung, zudem noch durch die Übertragungstechnik und die
ausgewählte Topologie, auf die man, man sieht es immer wieder zurückkommt,
wenn um Netzwerke geht.
Hinsichtlich der Übertragung der Daten findet man
bei den LAN meistens das oben beschriebene Broadcast-Netz vor. Durch die geringe
maximale Größe des Netzwerks ist die Anzahl der angeschlossenen Rechner nicht so
groß, bei den konventionellen LAN hängen meistens alle an einem Strang (siehe
Bustopologie oder die Ringtopologie), mit 10 bzw. 100 mbit/s übertragen die
Rechner ihre Daten im Netz, tauschen Informationen aus oder bedienen sich an
gemeinsam genutzten Ressourcen wie z.B. dem Netzwerkdrucker.
Neben dem
Broadcast-LAN kann es natürlich auch noch das Punkt-zu-Punkt-Netz geben,
hierbei werden dann aber meistens eher einzelne Rechner mit einem speziellen
Kabel verbunden, in seltenen Fällen auch ganze kleinere Netze. In diesem Falle
müßte man dann aber schon von einer kleinen Ausgabe des Fernnetzes WAN
sprechen.
MAN = Metropolitan Area Network |
Das MAN, auch in unserem Falle, das Stadtnetz
genannt, ist der große Bruder des LAN, weil es mehrere einzelne LAN miteinander
verbindet und eine ähnliche technische Ausrichtung dabei benutzt. Bei dem
"Stadtnetz" kann es sich dabei um mehrere miteinander verbundene
Firmengebäude handeln oder auch gleich um eine ganze Stadt, wie der Name eben
auch schon sagt. Es kann sowohl öffentlich als auch private Zwecke verfolgen.
Ein
MAN besitzt ebenfalls nur ein oder vielleicht auch zwei Kabel, um die Daten zu
übertragen, ähnlich wie das LAN. Der einzige Grund, warum man das MAN vom LAN
unterscheidet ist, daß für beide ein Standard mit Namen DQDB (Distributed
Queue Dual Bus) oder auch bekannt als 802.6 entwickelt wurde. Dieser Standard
besagt, daß alle angeschlossenen Rechner nicht an einem Kabel, sondern an deren
zwei hängen, die parallel zueinander angeordnet sind. An jedem Kabel bzw. Bus
sitzt ein Head-End, daß die jeweiligen Übertragungsaktivitäten einleitet. Und
zwar gibt es hierbei zwei Fließrichtungen der Daten, je nachdem zu welchem
Rechner die Datenpakete geschickt werden sollen, wird entweder der Kabelstrang A
oder B genommen. Diese Übertragungsmethode mindert auch die Gefahr von
Datenkollisionen ganz klar.
WAN = Wide Area Network |
Das WAN wird in Fachkreisen Fernetz genannt, eben deshalb,
weil es sich hierbei um ein Netzwerk handelt, daß sich über einen großen
geographischen Bereich erstreckt, in häufigen Fällen sogar ein ganzes Land
oder vielleicht sogar ein ganzer Kontinent. Das WAN umfaßt eine sehr große Anzahl von
Rechnern, die über ein sog. Kommunikationsteilnetz bzw. Subnetz angeschlossen
sind und die darüber ihre Daten austauschen und miteinander
kommunizieren.
Die Subnetze sind miteinander verbunden und verfügen über
die zwei wichtige Komponenten, ohne die die Datenübertragung gar nicht möglich
wäre, nämlich über Übertragungsleitungen und Vermittlungselemente. Die
Übertragungsleitungen (auch Trunks genannt) sind nur dazu da, die rohen
Bits von einem Rechner zum anderen zu befördern.
Auf die
Vermittlungselemente kommt da schon eine größere Aufgabe zu. Hierbei handelt
es sich um speziell eingerichtete und konfigurierte Computer, die nur dafür da
sind, die Datenpakete zwischen den einzelnen Subnetzen, die mit diesem Router
verbunden sind, ordnungsgemäß zu vermitteln und zu verschicken. Router werden
deshalb auch oft paketvermittelte Knoten, Zwischensysteme oder
Datenvermittlungsstellen genannt (mehr zum Thema Routing im Grundlagenteil
Routing).
Fast alle Fernnetze,
außer die, die auf Satelliten- oder Funkbasis basieren, umfassen
Speichervermittlungsteilnetze. So werden die einzelnen Teilnetze nämlich auch
oft genannt, weil ein Datenpaket oft durch eine größere Anzahl von Routern
geschleust werden muß, um zum Zielort zu gelangen. Diese zwischengeschalteten
Router nehmen die Datenpakete komplett auf, speichern sie zwischen (daher auch
der Name), und wenn die Leitung zum nächsten Router frei ist, wird das
Datenpaket mit dem neuen Ziel wieder auf die Reise geschickt. Man spricht hier
auch von Punkt-zu-Punkt-Teilnetzen. Diese Teilnetze können die verschiedensten
Topologien haben, das geht von der Stern- über die Ringtopologie bis hin zu den
sog. kreuzenden Ringen. Hierbei sind zwei Ringtopologien vorhanden, die über
einen Rechner als Knotenpunkt verfügen, der mit beiden Teilnetzen verbunden
ist. Mehr zu diesem Thema gibt es im Grundlagen-Teil Netzwerktopologien.